Göttinger Bezirksseniorenchor feiert silbernes Jubiläum

Zum Geburtstag bekommt man gern ein Ständchen. Aber wer singt einem Chor ein Lied zum Jubiläum? In unserer Kirche in Northeim feierten am Sonntag, 21. Juni, etwa 25 Sängerinnen und Sänger des Seniorenchores aus dem Bezirk Göttingen gemeinsam mit der versammelten Gemeinde ihr 25-jähriges Bestehen. Und das genau an dem Ort, an dem die Chorgründung stattfand.

Auch der Gründer des Göttinger Bezirksseniorenchores, Bezirksältester i.R. Wilhelm Heise (Bezirk Wolfenbüttel), nahm am Gottesdienst teil. Die musikalische Gestaltung lag in den Händen des Seniorenchors unter der Leitung von Priester i.R. Dieter Böhm.

Vor der Predigt gaben fünf Chormitglieder einen kurzen Überblick über die Entwicklung und einige Aktivitäten des Seniorenchores:

Am 14. Juni 1990 fand die erste Singstunde des Seniorenchors in Northeim statt. Der damalige Bezirksälteste Wilhelm Heise beauftragte als Dirigenten den Glaubensbruder Kurt Schubert aus Bad Sachsa mit der Dirigenten-Aufgabe. Aus Freude am Singen fanden sich etwa 25 Sängerinnen und Sänger überwiegend aus den Harzgemeinden und Einbeck ein. Es wurden Lieder aus der alten Chormappe, dem Gesangbuch sowie Volkslieder gesungen. Zum Vortrag kamen die Lieder bei Besuchen in Altenheimen. Am 28. März 1995 musste Kurt Schubert aus gesundheitlichen Gründen seine Tätigkeit als Seniorenchordirigent einstellen und der damalige Bezirksälteste Reinhold Merker übertrug diese Aufgabe an Priester Dieter Böhm. Aus beruflichen Gründen wurde der Ort der Singstunden nun nach Göttingen verlegt. Damit erweiterte sich der Kreis der Sängerinnen und Sänger aus Hann Münden, Witzenhausen und Göttingen. Am 23. Juni 1996 hielt Bezirksapostel Wilfried Klingler in Göttingen den ersten Seniorengottesdienst für den Kirchenbezirk Göttingen, den der Seniorenchor musikalisch mitgestaltete. Der Seniorenchor bestand nun aus 45 Sängerinnen und Sängern. Als Aktivitäten entwickelten sich das „Ständchen-Singen“, regelmäßiges Singen in Altenheimen und Musiknachmittage sowie die musikalische Gestaltung der Seniorentreffen und der Seniorengottesdienste. Eine erste Chorfahrt ging 2005 nach Nürnberg. Ein Motorschaden konnte die Freude an der schon lieb gewonnenen Gemeinschaft nicht mindern. Es folgten Fahrten nach Magdeburg, wo der Chor auch bei 30° C in der Kirche noch singfähig war, in die „Fränkische Schweiz“ nach Forchheim, zur Weininsel bei Volkach am Main und 2012 zum Thema „Paul Gerhard“ nach Berlin. Es entstanden immer gute Kontakte zu Senioren aus anderen Kirchenbezirken und ein reger Austausch. Der Seniorenchor vom benachbarten Bezirk Halberstadt folgte einer Einladung zum Seniorendtreffen in Bad Lauterberg und daraus entwickelte sich eine dauerhafte Verbindung. 2014 fuhren dann beide Seniorenchöre zu einer gemeinsamen Chorwoche ins Allgäu. Es ist geplant, dass nun alle zwei Jahre eine Chorfahrt stattfindet.

Bezirksevangelist Joachim Richter griff in seiner Predigt zunächst diese positive Arbeit des Chores auf und dankte allen, die über die lange Zeit mitgewirkt haben, für ihr Engagement. Er zeigte auf, wie viel Freude, Trost, Mut und Glauben so mancher Zuhörer in Altenheimen und dort, wo der Chor aktiv war, schöpfen konnte. Auch die Freude an der Musik und am Gesang in dieser Gemeinschaft wurde angesprochen, verbunden mit dem Aufruf, dass sich auch zukünftig Glaubensgeschwister hier einbringen mögen.

Am Ende des Gottesdienstes kam es dann doch noch zu einem "Ständchen", denn zusammen mit dem Jubiläumschor sangen spürbar freudige 112 Gottesdienstteilnehmer das Lied „Der Herr ist mein Licht, ist mein Licht und ist mein Heil…“. Im Anschluss blieb der Seniorenchor noch zum Mittagsessen und bei vielen schönen Gesprächen zusammen.

Aus Anlass des silbernen Jubiläums findet am 19. September ein Seniorentreffen im Hotel Wilhelmsbad in Seesen statt. Dazu sind die Seniorenchöre der Bezirke Wolfenbüttel und Halberstadt eingeladen. Den musikalischen Rahmen wird ein von Glaubensbrüdern gebildeter Projektchor aus den Seniorenchören gestalten.

J.R.-G, D.B., akli. / Fotos: BM